Seit Jahren habe ich mich in Cordhosen und grenzwertig akzeptablen Sportsakkos auf Familienfesten, Hochzeiten und anderen Festivitäten herumgedrückt. Doch diesmal war es soweit - so konnte es nicht weitergehen - ich brauchte einen Anzug! Grund genug für einen Erlebnisbericht.
Als erstes sollte ich erwähnen, dass ich mich dieser Herausforderung nicht alleine gestellt habe, sondern die wahrscheinlich beste Einkaufsassistentin Deutschlands, Kirstin, um Hilfe bat, die selbige auch großzügig gewährte. Also ging es dann heute los in ein großes mittelhessisches Einkaufszentrum. Zuerst natürlich zu Peek und Cloppenburg. Der dortige Verkäufer/Berater war hochgradig kompetent (auch wenn ich das Gefühl nicht loswerde, dass er mich begrabscht hat) und stellte mich ziemlich schnell vor vollendete Tatsachen: Mein merkwürdiger Körper lässt nur "Baukastensystem" zu. Zuerst habe ich gelernt, dass es Größen für normale und Größen für "Kleinere/Pygmische" gibt, und zwar im 50er und im 20er Bereich. Die Formel dafür lautet "50er : 2", was ich irgendwie diskriminierend finde, aber ich denke mal, als Pygmäe muss man nehmen, was man kriegt. Es kamen mehrere Anzüge für mich in Frage, aber so richtig überzeugend fand ich zunächst keinen. Obwohl der PC-Mann erklärte, die wahrscheinlich beste Auswahl vor Ort zu haben, und jovial hinzufügte: "Unsere Artikel passen für die lustigsten und traurigsten Stunden". Jedenfalls ließ ich mal den Anzug, der mir am ehesten zusagte, zurücklegen und wir zogen weiter. Zu St. Oliver. (Wieso heißt es eigentlich "St. Oliver"? Ist das ein Heiliger? Oder heißt es gar nicht so und ich hab´s mir falsch gemerkt?). Bei St. Oliver gab es einen Verkäufer und eine Verkäuferin. Der Verkäufer hatte ein umgedrehtes Mc-Donalds-M auf dem T-Shirt, unter dem stand: "Masturbate - I´m lovin´ it". Ich entschied mich für die Verkäuferin. Die stand mir auch mit Rat und Tat zur Seite, aber den perfekten Anzug fand natürlich Kirstin. Bloß: Die Hosen.
-"Die müssen gekürzt werden, sind so ´nen Tick zu lang."
-"Machen Sie das hier?
-"Nur wenn Sie eine St-Oliver-Kundenkarte haben."
-"Tuts auch eine von Peek und Cloppenburg?" [Nicht dass ich die hatte.]
-"Nein, leider nicht."
Wir also weiter. Kurz bei Esprit reingeschaut, war aber nix. Nach einigen weiteren Zwischenstationen entschied ich mich dann für den Oliver-Anzug, den ich demnächst dann noch mal kurz zum Schneider bringen muss, wegen den Hosen.
Aber das war ja noch nicht alles. Schuhe mussten her. Wir gingen in einen Schuhladen gegenüber von PC, Fink oder Roland oder irgendsoeiner. Schöne Schuhe waren schnell gefunden, allein, sie passten nicht.
-"Entschuldigung, gibt es diese Schuhe auch breiter?"
-"Das ist schon die "Komfort-Weite", tut mir leid."
Also nicht nur pygmisch, sondern auch noch Klumpfüße. Toll. Schließlich fand sich dann ein Paar, nachdem mir die Verkäuferin optimistisch zusicherte, dass "die Spanner sie ja auch noch weiten würden".
Die Krawatte. Eigentlich habe ich schon eine, eine superpraktische Teflonkrawatte von Tchibo, von der man alles abwaschen kann. Die hatte ich damals gekauft, weil ich eine merkwürdige Neigung habe, Krawatten, die ich trage, unwillkürlich ins Essen zu hängen. Aber die ist dunkelgrau, und da schon der Anzug dunkel war, wollte ich was farbiges. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, mir irgendwas cartooniges zuzulegen. Aber dann dachte ich: "Wenn schon seriös, dann richtig", und zurück ging´s zu PC. Riesenauswahl. Mein Favorit war dann tatsächlich rosa. (Ja, sorry, aber ihr hättet sie sehen sollen. Cooles Teil.) Leider war die von BOSS und sehr teuer, und da ich mich schon mit dem Anzug ziemlich verausgabt hatte, fiel die Wahl auf Krawatte B, No Name mit orangen Streifen. Ich mag orange. Der prozentual höchste Anteil meiner T-Shirts und Pullis ist schließlich orange.
Das Hemd war schnell gefunden, es sollte weiß sein und bügelfrei, also alles in allem nicht so schwer. Etwas verblüfft hat mich, wie eng das Hemd am Hals war, wenn man den obersten Knopf zumacht, aber sowohl Kirstin als auch die sehr sympathische Verkäuferin erklärten mir, dass es OK ist, solange noch ein Finger reinpasst. Um ihre Position zu untermauern, steckte mir die Verkäuferin ihren Finger auch gleich mal in den Kragen.
So fehlten nur noch Gürtel und schwarze Socken, und da ich einen einigermaßen schönen Gürtel für 19,90 fand, ließ ich es dann bei den Socken noch mal richtig krachen und kaufte keinen 3er-Pack, sondern ein einzelnes Paar für wie ich finde etwas zuviel Geld. (Bescheuert eigentlich, schließlich hängt ja die Hose drüber.)
Aber jetzt hab ich einen richtigen Anzug. Und seh aus wie eine Million Dollar! Grund genug für ein Emoticon. :-)
Als erstes sollte ich erwähnen, dass ich mich dieser Herausforderung nicht alleine gestellt habe, sondern die wahrscheinlich beste Einkaufsassistentin Deutschlands, Kirstin, um Hilfe bat, die selbige auch großzügig gewährte. Also ging es dann heute los in ein großes mittelhessisches Einkaufszentrum. Zuerst natürlich zu Peek und Cloppenburg. Der dortige Verkäufer/Berater war hochgradig kompetent (auch wenn ich das Gefühl nicht loswerde, dass er mich begrabscht hat) und stellte mich ziemlich schnell vor vollendete Tatsachen: Mein merkwürdiger Körper lässt nur "Baukastensystem" zu. Zuerst habe ich gelernt, dass es Größen für normale und Größen für "Kleinere/Pygmische" gibt, und zwar im 50er und im 20er Bereich. Die Formel dafür lautet "50er : 2", was ich irgendwie diskriminierend finde, aber ich denke mal, als Pygmäe muss man nehmen, was man kriegt. Es kamen mehrere Anzüge für mich in Frage, aber so richtig überzeugend fand ich zunächst keinen. Obwohl der PC-Mann erklärte, die wahrscheinlich beste Auswahl vor Ort zu haben, und jovial hinzufügte: "Unsere Artikel passen für die lustigsten und traurigsten Stunden". Jedenfalls ließ ich mal den Anzug, der mir am ehesten zusagte, zurücklegen und wir zogen weiter. Zu St. Oliver. (Wieso heißt es eigentlich "St. Oliver"? Ist das ein Heiliger? Oder heißt es gar nicht so und ich hab´s mir falsch gemerkt?). Bei St. Oliver gab es einen Verkäufer und eine Verkäuferin. Der Verkäufer hatte ein umgedrehtes Mc-Donalds-M auf dem T-Shirt, unter dem stand: "Masturbate - I´m lovin´ it". Ich entschied mich für die Verkäuferin. Die stand mir auch mit Rat und Tat zur Seite, aber den perfekten Anzug fand natürlich Kirstin. Bloß: Die Hosen.
-"Die müssen gekürzt werden, sind so ´nen Tick zu lang."
-"Machen Sie das hier?
-"Nur wenn Sie eine St-Oliver-Kundenkarte haben."
-"Tuts auch eine von Peek und Cloppenburg?" [Nicht dass ich die hatte.]
-"Nein, leider nicht."
Wir also weiter. Kurz bei Esprit reingeschaut, war aber nix. Nach einigen weiteren Zwischenstationen entschied ich mich dann für den Oliver-Anzug, den ich demnächst dann noch mal kurz zum Schneider bringen muss, wegen den Hosen.
Aber das war ja noch nicht alles. Schuhe mussten her. Wir gingen in einen Schuhladen gegenüber von PC, Fink oder Roland oder irgendsoeiner. Schöne Schuhe waren schnell gefunden, allein, sie passten nicht.
-"Entschuldigung, gibt es diese Schuhe auch breiter?"
-"Das ist schon die "Komfort-Weite", tut mir leid."
Also nicht nur pygmisch, sondern auch noch Klumpfüße. Toll. Schließlich fand sich dann ein Paar, nachdem mir die Verkäuferin optimistisch zusicherte, dass "die Spanner sie ja auch noch weiten würden".
Die Krawatte. Eigentlich habe ich schon eine, eine superpraktische Teflonkrawatte von Tchibo, von der man alles abwaschen kann. Die hatte ich damals gekauft, weil ich eine merkwürdige Neigung habe, Krawatten, die ich trage, unwillkürlich ins Essen zu hängen. Aber die ist dunkelgrau, und da schon der Anzug dunkel war, wollte ich was farbiges. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, mir irgendwas cartooniges zuzulegen. Aber dann dachte ich: "Wenn schon seriös, dann richtig", und zurück ging´s zu PC. Riesenauswahl. Mein Favorit war dann tatsächlich rosa. (Ja, sorry, aber ihr hättet sie sehen sollen. Cooles Teil.) Leider war die von BOSS und sehr teuer, und da ich mich schon mit dem Anzug ziemlich verausgabt hatte, fiel die Wahl auf Krawatte B, No Name mit orangen Streifen. Ich mag orange. Der prozentual höchste Anteil meiner T-Shirts und Pullis ist schließlich orange.
Das Hemd war schnell gefunden, es sollte weiß sein und bügelfrei, also alles in allem nicht so schwer. Etwas verblüfft hat mich, wie eng das Hemd am Hals war, wenn man den obersten Knopf zumacht, aber sowohl Kirstin als auch die sehr sympathische Verkäuferin erklärten mir, dass es OK ist, solange noch ein Finger reinpasst. Um ihre Position zu untermauern, steckte mir die Verkäuferin ihren Finger auch gleich mal in den Kragen.
So fehlten nur noch Gürtel und schwarze Socken, und da ich einen einigermaßen schönen Gürtel für 19,90 fand, ließ ich es dann bei den Socken noch mal richtig krachen und kaufte keinen 3er-Pack, sondern ein einzelnes Paar für wie ich finde etwas zuviel Geld. (Bescheuert eigentlich, schließlich hängt ja die Hose drüber.)
Aber jetzt hab ich einen richtigen Anzug. Und seh aus wie eine Million Dollar! Grund genug für ein Emoticon. :-)
3 comments:
So viel Stress... man fühlt sich geehrt.
Da hast du aber die 6 Stunden, die wir im MTZ zugebracht haben gut zusammengefasst ;-) Es heißt übrigens s.Oliver - warum auch immer...
Kirstin
Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website supergrobi.blogspot.com Links tauschen
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