4/22/2006

Old Friends Long Gone

Vor fast einem Jahr (der Geburtstag rückt näher) habe ich hier die gewagte These aufgestellt, dass Star Trek leider tot ist. ["Gewagt" natürlich nur für Freunde des Franchises, alle übrigen wird es kaum jucken - deshalb ist es ja tot.] Jedenfalls habe ich eben das T-Shirt zum Zeitgeist entdeckt, mit dem meine These wohl leider als im kollektiven kulturellen Archiv zementiert durchgehen dürfte:
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4/09/2006

Urzeitkrebse - Das Experiment : Psychic Lenin 4

Ich wusste, dass Lenin irgendwann zurückgekrochen kommen würde, und hatte mir fest vorgenommen, in diesem Falle hart zu bleiben, und wenn Elvis sich tausend mal langweilte. Doch als Lenin schließlich gestern vor der Tür stand, wurde ich dann doch schwach. Seine Augen waren tränenunterlaufen, seine ektoplasmatische Gestalt hatte einen leichten Grünstich, und auch seiner Argumentation ("Ich bin vielleicht ein Geist, aber die, die sind besessen!") konnte ich mich nur schwerlich verschließen. Also ließ ich ihn wieder einziehen. Während die Wohnung sich mit dem wohligen Duft frischgebackenen Apfelkuchens füllte und Lenin große Mühe an den Tag legte, die Schrittgeräusche so leise wie möglich zu halten, erlag ich für 30 Minuten dem Eindruck, diesmal könnte es wirklich funktionieren, ja begann mir sogar Vorwürfe zu machen. Hatte ich neulich nicht überreagiert? War es wirklich angemessen gewesen, ihn rauszuschmeissen und zu meiner alten WG zu schicken? Wie gesagt, es dauerte genau eine halbe Stunde. Dann fielen die ersten Gäste in meine Wohnung ein, und Elvis teilte mir verschmitzt lächelnd mit, er habe zur Feier des Tages eine "ganz spontane Willkommensparty organisiert". Und ob es mir etwas ausmachen würde, in der Küche weiter zu arbeiten, während sie im Wohnzimmer ein bisschen feiern. Alle waren sie gekommen, Jim Morrison, Falco, Lady Di, die Mördermumie, Hui Buh und Herr Riebmann. Ich hörte mich noch sagen "OK aber haltet es schön flach und macht keinen Ärger", da vernahm ich auch schon ein platschendes Geräusch und sah wie sich meine Urzeitkrebse über den Parkettboden ergossen und jämmerlich verreckten. Lenin hatte seinen berühmten "Ohne Hände" Trick gezeigt, das Plastiktütenaquarium war mit dem frei schwebenden Fernseher kollidiert und auf dem Boden zerplatzt. "Mann Lenin!", schrie ich, "Entwickel mal Hemmungen!" Ich hab sie alle rausgeschmissen, alle, auch Elvis. Ich werde versuchen, die Krebse zu trocknen und neu schlüpfen zu lassen, aber viele Hoffnungen mach ich mir nicht.

4/04/2006

Urzeitkrebse - Das Experiment: It´s alive Igor!

Freudig gebe ich bekannt, dass kein Zweifel mehr möglich ist und begrüße auf dem Erdenrund (bzw in meinem Plastiktütenaquarium) die neue Generation der Urzeitkrebse: Welcome Lars, Edwin, Horst, Malte, Gernot, Chandler, Emma, Lolle, Frieda und Liv!

4/03/2006

Urzeitkrebse - Das Experiment: Evolution

Ich bin mir sicher, dass eines der Krebsjungen/Algenblättchen/Staubpartikelchen angefangen hat, sich eigentständig zu bewegen. Im Prinzip wäre ich ja auch zufrieden, wenn sich da gerade eine neue, mobile Algenform entwickelt. Ich nenne ihn Lars.

Erste Hilfe

Dieses Wochenende sollte ich also einen Erste-Hilfe-Kurs machen. Darauf bestand mein Arbeitgeber, denn der alte war schon viel zu lange her. Nämlich dreineinhalb Jahre. Drei wären ja ok gewesen, aber dreieinhalb, „da kann ich leider nichts machen, Herr...“. Nun gut, denke ich, immerhin wird dieser Kurs im Gegensatz zu dem letzten konkret an die Bedürfnisse meines Berufs angelehnt sein, so dass ich mich zumindest spezialisieren kann und die Zeit nicht völlig unnütz vergeude. Am ersten Kurstag jedoch kommt der etwas überforderte Kursleiter, Kumpeltyp, rein und fragt erst mal in die Runde, wer wir eigentlich seien. Moment, sage ich, ich denke der Kurs sei genau auf uns zugeschnitten. Ist er aber nicht, sorry.

Wirklich gerissen ist mir der Geduldsfaden aber, als der Kursleiter anfing, die Sache pädagogisch wertvoll aufzuziehen. Also anstatt „die Fakten vermitteln und fertig“ wählte er die Methode des freien Assoziierens und Erzählens von eigenen Erfahrungen, um diese dann nach ausführlichen Unterrichtsgesprächen auf seine Folien zu beziehen. OK. Das ist wahrscheinlich nicht mal falsch gewesen, aber an diesem Tag zu dieser Stunde dachte ich, ich drehe durch.

Natürlich war auch wieder das gesamte Personal, das einen echten Erste-Hilfe-Kurs konstituiert, vorhanden. Der kleine vorgebildete mit Brille, der unter Verwendung von Fachbegriffen die Kursinhalte zu erweitern versucht. Die kritische Jungintelektuelle, die alle 30 Minuten bestimmte Inhalte kritisch hinterfragt. Die klemmige, gemütliche Grundschullehrerin, die es so unfassbar witzig findet, eine Gummipuppe zu beatmen, dass sie vor lauter Lachen nicht mehr zum Luftholen kommt. Der Held, der schon diverse Menschen unter Einsatz seines Lebens aus tödlicher Gefahr rettete, und zwar in Situationen, in die er zufällig hineinstolperte und wo ein weniger heroischer Mensch vielleicht weggesehen hätte. Und natürlich der kleine Arsch, der sich all das ansieht und hinterher auf seinen Blog schreibt.

Und so nahm das Verhängnis seinen Lauf.

Ausbilder: „Waren Sie schon mal in einer Ersthelfer-Situation?“
Held: „Ich habe einen Menschen, der sich das Leben nehmen wollte, im letzten Moment von den Gleisen gezogen.“ [anerkennende Blicke und zustimmendes Raunen der Kursteilnehmer]
Ich: „Ich habe mal gesehen, wie sich ein Selbstmörder umentschieden hatte und schnell von den Gleisen wegkommen wollte; da hab ich ihn festgebunden.“ [Stille. Unsichere Blicke der Kursteilnehmer, z.T. Abscheu]

Wieder ein Wochenende dahin, aber falls ich die Tage ein Unfallopfer im Graben finde, werde ich noch effizienter helfen können als zuvor. Auch wenn´s der Held ist.
 
Terror Alert Level