7/24/2006

Gniksam Drawkcab

Ja ist es denn die Möglichkeit? Backward Masking gibt es wirklich! Jeff Milner hat sich ziemlich Mühe gemacht. Checkt mal Stairway To Heaven aus!

7/17/2006

Neulich an der Nachttanke

Eigentlich gestern, aber ich mag Alliterationen. Gestern nacht jedenfalls, an der Aral Tanke, wurde ich Zeuge folgender Szene. Drei Prolls stehen vor mir am Schalter und geben eine scheinbar einfache Bestellung auf: 2 Sixpacks X², eine Flasche Coke, 2 Becks und eine Schachtel Luckys. Also normaler Sonntagnachtbedarf. Der Nachttankenmann, erstes bis zweites Semester, wahrscheinlich Philosophie oder Kunstpädagogik, geht los und holt die Bestellung. Doch er hat sich vertan. "Ich sachte zwei X²." "Oh, sorry." Der Nachtankenmann geht wieder los, nimmt den einen Sixpack aus unerfindlichen Gründen mit und kehrt mit zwei Einzelflaschen zurück. "Ey Mann, zwei Sixpack." "Ach so, sorry, ich dachte jetzt..." Er setzt sich wieder in Bewegung, sehr langsam, stellt die beiden Flaschen zurück, und kehrt mit zwei Sixpacks zurück - Becks. "Ey Alder, ich sagte zwei Sixpacks X²!" "Häh? Eben sagtest du Becks." Der Proll und seine beiden Kumpels schreien, als hätten sie es geprobt, gleichzeitig: "ZWEI X² OKAY??" "Zwei Sixpacks X²", füge ich sicherheitshalber von hinten hinzu, möglichst unaufdringlich. Der Nachttankenmann setzt sich wieder in Bewegung. An dieser Stelle kürze ich es ein bisschen ab. Zunächst kehrt er mit zwei Sixpacks X² und zwei Sixpacks Becks zurück, beim nächsten Anlauf hat er im Prinzip alles richtig gemacht, aber vergessen, dass er irgendwann davor die zwei Becks wieder weggestellt hatte, und als er die holen gegangen ist, fällt allen Beteiligten auf, dass man die Coke völlig vergessen hatte. Einer der Prolls dreht durch und beginnt, an die Scheibe zu trommeln. "Kriegst du das jetzt endlich auf die Reihe du kleiner %$§&!§, sonst §$%/& ich dir deine %&/§!!?% " usw. Unbehaglich drehe ich mich um, hinter mir haben sich inzwischen vier weitere Kunden angesammelt. Einer geht gerade wieder. Da geht der Nachtankenmann noch mal ans Regal, holt die Coke, und hat scheinbar endlich alles beisammen. Oh Gott die Luckys, denke ich noch, als es auch schon losgeht. "DIE LUCKYS MANN!!! WO SIND DIE LUCKYS???" Einer der anderen Prolls hält seinen Kumpel an der Schulter fest. "Komm vergiss es." Es klappt, sie zahlen und fahren weg. Ich atme auf und bin endlich an der Reihe. "Bitte die 6 und eine Schachtel Luckys." Es war kein guter Scherz, er rutschte mir nur so raus. Unbeirrt tigert der Nachttankenmann los und kehrt mit einer Stange Luckys zurück. Verständnislos sehe ich ihn an. Er zögert kurz und sagt "Äh, war das Schachtel oder Stange?"
[Hier beginnt leider die Fiktion:]
Ich zertrümmerte die Scheibe, zerrte ihn raus und schlug ihn zusammen.

7/15/2006

Der Morgen danach

Heute morgen, oder besser Mittag, bin ich noch mal raus in den Garten meiner Vermieterin, den sie mir freundlich, wenn auch nicht ganz ohne Widerstand, für die Geburtstagsfeier überlassen hatte. Ich hoffte, dass sie noch nicht da gewesen war und ich das Restchaos, das uns gestern noch entgangen war, schnell noch beseitigen konnte. Als ich den Garten betrat, dachte ich mich trifft der Schlag. Die letzten angekokelten Holzstücke, die wir in der Nacht in der Feuerstelle abgelöscht hatten, hatten sich wieder entzündet und brannten munter vor sich hin - vermutlich schon seit Stunden. Was leicht hätte ins Auge gehen können, von meiner Vermieterin ganz zu schweigen. Mit mehreren Gießkannenladungen Wasser und einer Flasche Pepsi löschte ich das Feuer erneut. Diesmal ging ich auf Nummer sicher. Die von einem Ring umgebene Feuerstelle verwandelte sich in einen kleinen Swimming Pool. Na das war ja noch mal gut gegangen. Zurück zu Hause läuft mir prompt meine Vermieterin über den Weg. War sie morgens schon im Garten gewesen? Sie lächelt. Lächeln ist gut, denke ich. "Na wie war ihre Party?" erkundigt sich Frau K. "Danke, sehr schön", antworte ich, "nochmals vielen Dank dass ich ihren Garten dafür nehmen konnte." - "Ach, das ist doch selbstverständlich. Mir hat es ja auch etwas gebracht." - "Ja? Was denn?" frage ich interessiert. "Na als ich heute Morgen früh in den Garten ging, habe ich gesehen, dass noch einige kleine Glutreste in der Feuerstelle waren. Da ich heute Abend selbst Gäste eingeladen habe, konnte ich aus dem bisschen Glut das Feuer noch mal hochziehen und lasse es jetzt einfach durchbrennen bis heute Abend." Ich spüre etwas kaltes in meinem Magen. "Das... ist wundervoll," sage ich.

Die Liste der Woche

Die Top Five Glückwünsche zu meiner diesjährigen Geburtstagsfete

5. Man ist nur so alt wie man sich fühlt.
4. Es ist doch nur eine Zahl.
3. Schön, dass du das trotzdem feiern kannst.
2. Ich finde du siehst jünger aus... obwohl... nee doch nicht.
1. Du bist am Ende.

7/09/2006

Die Liste der Woche

Dinge, die Materazzi zu Zidane gesagt haben könnte

8. Deine Mutter sagte letzte Nacht auch, dass ihr heute scheitern werdet.
7. Respekt, so eine Kondition in deinem Alter.
6. Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben.
5. Ich kann mir nicht vorstellen dass man mit Glatze wirklich mehr Kopfballpower hat.
4. Zizou... erinnere dich an die Hypnokonditionierung gestern nacht... "Rosebud"! "Rosebud"!
3. Hilf mir mal, ich hab so ein Stechen in der Brust, ich glaub da hat sich ein Nerv eingeklemmt.
2. Pass auf wir spielen Pamplona. Wetten ich kann ausweichen?
1. Hey, mach doch jetzt bitte mal was echt dummes.

7/08/2006

Untot

Auf dem Weg nach Hause hatte ich heute morgen eine interessante Begegnung. Ich ging gerade, leicht bis mittelschwer angetrunken, die Bleichstraße hinunter, als ich in einer Hofeinfahrt eine Frau sah, die verzweifelt vor einer verschlossenen Tür stand und sich die Fingernägel am Türrahmen blutig kratzte. Am Boden lagen Drähte, verknittert und verbogen, offenbar Zeichen eines misslungenen Versuchs, das Türschloss zu knacken. Ich trat näher und erkannte, dass es meine damalige Freundin aus meiner Zivizeit vor vielen Jahren war. Sie hatte sich in all der Zeit überhaupt nicht verändert. Außer, dass diesmal Tränen in ihren Augen standen. Sie schien mich nicht zu erkennen und stammelte mit wirrem Blick "Ich wohne hier... ich muss hier rein...". Angesichts unserer Vergangenheit muss ich zugeben, dass mir der Anblick ihres offenkundigen Unbehagens nicht gänzlich zuwider war. "Du wohnst hier in der Stadt? Seit wann? Wann bist du aus Mainz weg?" "Ich muss hier rein", ihre Finger krallten sich in meinem Hemdkragen, Mascararinnsale bedeckten ihre Wangen, "ich habe meine Schlüssel verloren und ich muss hier REIN! JETZT!!" Über den Horizont traten die ersten Sonnenstrahlen, trafen auf ihren nach wie vor wunderschönen Körper und sie explodierte in einer Wolke aus Staub. "Jungejunge", dachte ich, "dass ich das nicht damals schon gemerkt habe." Ich wischte mir den Staub vom Kragen und ging weiter.

8. Juli 2006

Das kleine Finale. Irgendwie ist das eine ziemlich undankbare Sache. Die Euphorie lange tot, grausam dahingemeuchelt von den Italienern, und das einzige, was undankbarer ist als der dritte Platz, ist wohl der zweite. Aber irgendwie will man es ja doch sehn. Oder muss, weil die Fifa es von einem erwartet, keine Ahnung. Also verabredet man sich, findet sich vorm Fernseher oder im Open Air ein, nur noch jeder Dritte mit einer halbherzig und schlampig auf die Backe gekritzelten Deutschlandfahne, und sieht interessiert, aber nicht elektrisiert, den Spielzügen zu. Und dann entwickelt sich Magie. Die Bälle prasseln ins gegnerische Netz, Kahn grinst, die Sprechchöre erwachen. Und am Ende fühlt es sich irgendwie doch ganz gut an, irgendwie - wie ein kleines Finale eben. Weil wir gut sind, und weil wir die WM gewonnen hätten, hätten die Sterne günstiger gestanden. Absolut überraschend antwortet Kahn nach dem Spiel auf die obligatorische Frage nach seiner Zukunft nicht mit dem obligatorischen "Mal sehen", sondern mit einer klaren Ansage. Und so wird die Nacht feiernswert durch einen beinharten Sieg und ein kleines Stück gefühlte Geschichte, und endlich komme ich mal wieder nach 5 nach Hause.

7/04/2006

4. Juli 2006

Der Gau von Dortmund.
118 Minuten geht nichts, und dann zwei Tore in zwei Minuten, eine gedehnte Sekunde vom wahrscheinlich rettenden Elfmeter entfernt.
Enttäuschung, Betrug, Fassungslosigkeit.
Keine Pointe diesmal.
 
Terror Alert Level