7/08/2006

8. Juli 2006

Das kleine Finale. Irgendwie ist das eine ziemlich undankbare Sache. Die Euphorie lange tot, grausam dahingemeuchelt von den Italienern, und das einzige, was undankbarer ist als der dritte Platz, ist wohl der zweite. Aber irgendwie will man es ja doch sehn. Oder muss, weil die Fifa es von einem erwartet, keine Ahnung. Also verabredet man sich, findet sich vorm Fernseher oder im Open Air ein, nur noch jeder Dritte mit einer halbherzig und schlampig auf die Backe gekritzelten Deutschlandfahne, und sieht interessiert, aber nicht elektrisiert, den Spielzügen zu. Und dann entwickelt sich Magie. Die Bälle prasseln ins gegnerische Netz, Kahn grinst, die Sprechchöre erwachen. Und am Ende fühlt es sich irgendwie doch ganz gut an, irgendwie - wie ein kleines Finale eben. Weil wir gut sind, und weil wir die WM gewonnen hätten, hätten die Sterne günstiger gestanden. Absolut überraschend antwortet Kahn nach dem Spiel auf die obligatorische Frage nach seiner Zukunft nicht mit dem obligatorischen "Mal sehen", sondern mit einer klaren Ansage. Und so wird die Nacht feiernswert durch einen beinharten Sieg und ein kleines Stück gefühlte Geschichte, und endlich komme ich mal wieder nach 5 nach Hause.

1 comment:

Anonymous said...

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