8/11/2005

Und dann drehte er durch

Medienprofi Eddie Stoiber hat sich mal wieder einen geleistet. O-Ton: "Ich akzeptiere nicht, dass erneut der Osten bestimmt, wer in Deutschland Kanzler wird. Es darf nicht sein, dass die Frustrierten über das Schicksal Deutschlands bestimmen." Das alleine ist ja eigentlich schon lustig genug. Lustig und verblüffend, weil es eigentlich nicht nachvollziehbar ist, wie jemand mitten im Wahlkampf ein dermaßen undurchdachtes und - nennen wir´s beim Namen - rumpeldummes Statement in die Welt schleudern kann. Der Osten Deutschlands hat schließlich entscheidende Auswirkungen auf das Ergebnis jeder großen Wahl - sowohl durch die dort lebenden Menschen als auch durch gelegentlich auftretende Hochwasser.

Aber damit nicht genug. Während CSU- Generalsekretär Markus Söder noch panisch den Karren aus dem Dreck zu ziehen versucht und die These aufstellt, Stoiber habe die Spitzenkandidaten der Linkspartei, Oskar Lafontaine und Gregor Gysi, mit den "Frustrierten" gemeint, und nicht die Menschen im Osten, setzt Stoiber noch einen drauf: Der nämlich sagte nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks auf einer Wahlkampfveranstaltung in Schwandorf wenig später, er wolle nicht, dass die Wahl noch einmal im Osten entschieden werde. Wenn es überall so wäre wie in Bayern, so der Ministerpräsident, dann gäbe es keine Probleme. "Wir haben leider nicht überall so kluge Bevölkerungsteile wie in Bayern", so Stoiber.

Und während Angela sich noch ungläubig die Tränensäcke blutig reibt, verliert die CDU mal eben auch noch ihren allerletzten Wähler jenseits der gedachten Mauer.

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