10/10/2007

Talkshow

Ein fiktiver Einakter.

Die Gästeliste:
- eine abgehalfterte Showmasterin, nennen wir sie Margarethe
- ein mittellustiger Komiker, nennen wir ihn Mario
- eine einstmals erfolgreiche Schauspielerin, nennen wir sie Senta
- eine ziemlich blonde Ex-Moderatorin und Autorin, nennen wir sie Eva
- ein total lieber und korrekter Gastgeber, nennen wir ihn Johannes

Johannes: Liebe Eva, Sie waren ja zuletzt im Urlaub. Wie war´s denn?
Eva: Sehr schön! Wir waren in Österreich.
Margarethe: *keuch* Wie? Österreich? Wie können Sie denn "Österreich" sagen? Das ist heute nicht mehr tragbar!
Johannes: Sagen wir... in einer Alpenrepublik. Wie war es denn?
Eva: Sehr schön, danke. Auf der Rückfahrt standen wir leider lange im Stau, weil die Autobahn gesperrt war.
Senta: *keuch*: Also ich bin schockiert, wie hier einfach von Autobahnen geredet wird. Haben wir denn nichts gelernt?
Eva: Nein...ja... ich meine... also ich find die jetzt nur in dem Urlaubskontext gut...
Mario: Als könnte man das eine vom anderen trennen. Ich bin fassungslos.
Johannes: Eva, möchten Sie diese ihre Äußerung wirklich so stehen lassen?
Eva: Wie... aber... nein, hören Sie, was ich meinte ist...
Senta: Das ist uns schon klar, was sie meinten. Das ist ja unerträglich.
Eva: Nein... wenn Sie sich mal kurz konzentrieren und mich ausreden lassen würden...
Margarethe: *doppelkeuch* Konzentration? Konzentration??? Mein GOTT... Sind sie wahnsinnig? Das ist ja unfassbar!! Ich bin einfach nur entsetzt.
Senta: Ich verlange, dass diese Frau das Studio verlässt oder ich --
Mararethe: --wir--
Senta: --gehen.
Johannes: Eva, Du hast gezeigt, wie Du denkst... das ist dein gutes Recht... aber ich kann dir so kein Forum bieten.
Eva: Aber... mein Buch... ich habe doch noch gar nicht über mein Buch...
Johannes (zum Publikum, strahlend): Ich entscheide mich für meine anderen Gäste und verabschiede mich von Eva.
(Tosender Applaus.)

3 comments:

traui said...

Ich überlege derzeit ja auf den Hype aufzuspringen und ein Kochbuch rauszubringen.

"Kochen wie 1939 - die braune Soße der braunen Soße"

Damit tingel ich dann ein paar Wochen durch alle Talkshows und lasse mich ausbuhen und rauswerfen und verkaufe mein auf allen Betrachtungsebenen belangloses und dummes Buch 1 Millionen mal.

Anonymous said...

@traui:
Das mit dem Kochbuch und der braunen Soße ist keine schlechte Idee. Zuerst wollte ich dir mein bereits veröffentlichtes Kochbuch als Grundstock für dein Buch "Kochen wie 1939" anbieten. Aber als bekennender Anarchist - ich glaube der politisch korrekte Ausdruck dafür ist "Radfahrer" - sind fast alle Soßen in rot (Tomaten) oder gelb (Käse) gehalten und somit für eine braune Soße wenig geeignet. Möglicherweise hast du mehr Glück in der gutbürgerlichen und volkstümlichen Küche...

Anonymous said...

@ ghost in the machine:
Wie gut, dass es ein rein fiktiver Text war, der mit der Realität nichts zu tun hat!!!
Oder gibt es etwa doch einen Bezug zur Realität, da du den Fickschnmaaker nicht gesetzt hast?

Unglaublich, bei jedem weiteren Lesen ist mir noch eine weitere Zweideutigkeit aufgefallen.

 
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